Ostermarkt 2024

Bilderausstellung:

ab Sonntag, 14. Januar 2024 im Museumsstadel in Pfuhl.
Jeden Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Schwäbische Weihnacht 2023

Der vor­weihnacht­liche Cocktail, den die „Museums­freunde Pfuhl“ mixten und am zweiten Advent im dicht besetzten historischen Museums­stadel in Pfuhl den begeisterten Besuchern servierten, schmeckte nach zwangs­läufiger Corona-Pause wieder hervor­ragend. Der Abend ging zugunsten der „Kartei der Not“, das Hilfs­werk der Neu-Ulmer Zeitung. Darüber informierten die Macher der „Schwäbischen Weihnacht“.

Die „Weihnacht“ war sehr kurz­weilig aber auch andächtig und stimmte nach­denklich, nicht zuletzt im Gedenken an den bis zu seinem Unfall-Tod im Sommer 2023 lang­jährigen engen Freund von Reinhard Raats, Reinhard Mohn. Mit bewegten Worten erinnerte er an den Freund von Kindes­beinen an. Reinhard Mohn hat auch all die Jahre hindurch die „Schwäbische Weihnacht“ mit Gesang und Gitarre musikalisch begleitet.

Vereins­vor­sitzender Hans-Werner Ast freute sich, dass am Sonntag die zehnte „Schwäbische Weihnacht“ wieder statt­finden konnte, dabei waren gar zwei Bürger­meister der Stadt Neu-Ulm mit Rosl Schäufele und Hannes Stingl anwesend. Dank an die Stadt für die gute Zusammen­arbeit und den neuen Schliff, den das Heimat­museum, ein Ableger der städtischen Museen, in diesem Jahr mit der Außen­fassade erhalten habe. Bürger­meister Stingl indes zeigte sich begeistert über den weih­nacht­lich heraus­geputzten Museums-Stadel, die vielen Gäste und die Veran­staltung „Schwäbische Weih­nacht“ an sich.

Reinhard Raats dankte all seinen Helferinnen und Helfern und informierte im Detail über den Tisch­schmuck. Vereins­mitglied Paul Denzel zimmerte die zahl­reichen beleuchteten Tannen­bäume, die abschließend von den Besuchern gegen eine Spende zugunsten der „Kartei der Not“ mit­genommen werden konnten.

Gewürzt mit heiteren und besinnlichen Geschichten und Gedichten, wie etwa der weihnacht­lichen Erzählung von Selma Lagerlöf „Die Vision des Kaisers“, verfeinert durch musikalische Begleitung der Stuben­musik Burlafingen mit Horst Müller und Florian Fuchs, sowie das Posaunenchor-Ensemble Pfuhl, unter Leitung von Norbert Festl, schmeckte der Cocktail am späten Sonntag­nachmittag den Gästen bestens.

Vereins­mitglied Reinhard Raats ist es über­haupt zu verdanken, dass diese beliebte „Schwäbische Weihnacht“ bei Punsch, Glühwein, Nüssen und Stollen wieder über die Bühne ging. Er entwickelte einst die Idee, war wiederum Dichter, Regisseur und Organisator. In unzähligen Stunden hat er aus­sortiert und alles sinn­gemäß ins Urschwäbische übersetzt, um sie dann mit seinem bewährten Team, Uschi Denzel, stell­vertretende Vorsitzende der „Museums­freunde“, Stadtrat Rudolf Erne und Apotheker Franz M. Utzinger, zum Besten zu geben. Dazwischen gab es Pausen, Musik­stücke, Freud und strahlende Gesichter mit großem Applaus.

Text: Inge Pflüger / Bilder: Inge Pflüger, Marianne Pöhnlein, Uschi Denzel.


Vom Wundarzt zum Penicillin
Neue Sonder­ausstellung im Museum

Das Heimat­museum Pfuhl startet in die neue Saison mit der Sonder­ausstellung „Vom Wundarzt zum Penicillin“. Dazu haben die „Museums­freunde Pfuhl“ im Haus in der Haupt­straße 73 das Erd­geschoss gewisser­maßen in ein Behandlungs­zimmer bzw. eine Apotheke von anno dazu­mal verwandelt. In Wort, Bild und mit zahl­reichen Raritäten wird der medizinische Bogen von der Antike bis zur Neuzeit gespannt.

Über das gelungene Werk freut sich Vereins­vorsitzender Hans-Werner Ast: „Ohne die drei Fach­leute Dr. Anton Schweigart aus Pfuhl, seinem Kollegen Heinrich Luible aus Nersingen sowie dem Apotheker Franz Utzinger aus Burlafingen, hätten wir die Aus­stellung nicht stemmen können. Großer Dank an sie, ebenso an sämtliche Vorstands­mitglieder, die die Ausstellung unter Feder­führung von Vereins­mitglied Reinhard Raats entworfen und begleitet haben“. Reinhard Raats hat nämlich in aufwändiger Arbeit über medizinische Koryphäen und Entdecker, deren Leistungen die Welt der Medizin samt Forschung schlag­kräftig verändert haben, recherchiert und das Ergebnis in Abhandlungen samt Fotos aufs Papier gebracht.

Die Ausstellung führt bis zum griechischen „Hippokrates von Kos“ zurück, der als berühmtester Arzt des Altertums gilt und um 460 v. Chr. lebte. Dem folgen Details über die Professoren und Doktoren Ernst Ferdinand Sauerbruch (1873 bis 1951), Wilhelm Conrad Röntgen (1845 bis 1923) und Robert Koch (1843 bis 1910) sowie Rudolf Virchow (1821 bis 1902).

Der Dank des Vorsitzenden Ast geht ebenso an das Deutsche Medizin­historische Museum in Ingolstadt, bei denen die Pfuhler Anregungen sowie etliche Leihgaben holten. Damit die Ingolstadt-Exkursion erfol­greich wurde, halfen noch seine Stell­vertreterin Uschi Denzel, Reinhard Raats und Marianne Pöhnlein mit.

Ein Weg nach Pfuhl lohnt. Die Besucher erfahren unter anderem aller­hand interessantes über den einstigen „Wund­arzt“. Da darf natürlich der legendäre „Dr. Eisen­barth“ – Johann Andreas Eisen­barth (von 1663 bis 1727) – samt seinem bekannten Lied nicht fehlen. Diverse Heilmethoden wie etwa der „Prießnitz-Wickel“ und die Wasser­kuren des Vincent Prießnitz (1799 bis 1851), oder der viel gerühmte und heute noch gängige „Ader­lass“, gleich dem „Schröpfen“, ergänzen die Sammlung.

Geheimnis­voll und voller Rätsel wird’s durch die „Wunder­heilungen“ aus dem 18. Jahr­hundert, die im „Pfuhler Hausbuch“ des ehemaligen Pflüger-Seldehauses (in der Pfuhler Haupt­straße), das von Reinhard Raats für die Besucher quasi in „Rein­schrift“ anschaulich verfasst wurde. Darin geht es um Kräuter, Tinkturen, Salben und Tränklein sowie Zauber­sprüche gegen Krank­heiten. Ein großes Kapitel wird außerdem der Arbeit der Hebamme gewidmet, angefangen in der Antike. Das entsprechende Anschauungs­material fehlt ebenso wenig, das Baby samt Waage, der historische Kinder­wagen, der Mess­stab oder eine Übungspuppe.

Ein echtes Juwel stellt die viel­fältige Apotheker­einrichtung dar, die Apotheker Franz Utzinger dem Verein leih­weise über­lassen hat. Ergänzt wird das Werk durch die von Dr. Luible ver­liehenen und aus­gedienten Praxis-Utensilien, wie etwa ein weißer Original-Praxis-Schrank aus dem 20. Jahrhundert, diverse OP-Geräte, Stethoskope, oder das EKG-Gerät. Das Skelett aus Kunst­stoff wurde von der Tochter Tina von Uschi und Paul Denzel verliehen.

Die Ausstellung in der Haupt­straße 73 ist sonn­tags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Eintritt frei

Text und Bilder: Inge Pflüger


Sonderausstellung:

„Vom Wundarzt zum Penicillin“

ab Sonntag, 17. September 2023 im alten Rathaus in Pfuhl.
Jeden Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Hurra – unser Kirchen­zimmer ist fertig!

Nach langer Vor­bereitungs­zeit ist es den Museums­freunden gelungen, das geplante Kirchen­zimmer im 2. Stock des Pfuhler Heimat­museums fertig­zustellen und zur Besichtigung frei­zugeben.

Die evangelische St.-Ulrichs-Kirche in Pfuhl ist wahr­lich eine Schatz­truhe. Die laten­ten Raritäten schlummerten nämlich schon seit Jahren unent­deckt auf dem hölzernen Dach­boden über dem Kirchen­schiff. Wir Museums­freunde (Hermann Hillmann, Hans-Werner Ast und Reinhard Raats) begaben uns zusammen mit der evange­lischen Pfarrerin Katja Baumann und Frau Stingl auf erfolg­reiche „Schatz­suche“. Etliche der Schätze wurden jetzt geborgen und auf­wändig restauriert. In unserem eigens einge­richteten „Kirchen­zimmer“ werden die histo­rischen Raritäten, unter anderem zwei herr­lich bunte Glas­fenster, nun präsen­tiert. Etliche Vereins­mitglieder haben geräumt, gemalt, geputzt und sortiert.

Über­wiegend ist es aber Hermann Hillmann zu ver­danken, dass das Kirchen­zimmer über­haupt ein­gerichtet werden konnte. Er zimmerte die großen Halte­rungen für die zwei hervor­ragend restau­rierten Glas­fenster, die sich bis 1955 im Gottes­haus befanden. Eines davon war allen Pfuhler Gefal­lenen aus dem Ersten Welt­krieg gewidmet. Das bunte Glas-Motiv stellt Jesus Christus segnend mit einem ver­letzten Soldaten dar. In diffiziler Klein­arbeit wurden die unzähligen farbigen Glas­scherben von einer Nersinger Kunst­glaserei original­getreu wieder zusammen­gesetzt. Beide Fenster sind etwa 2 auf 1,60 Meter groß. Laut Recherchen der Museums­freunde wurden die Fenster anno 1937 einge­baut, doch bereits 1955 wieder auf dem Dach­boden ent­sorgt. Begründung damals: Nach dem II. Welt­krieg seien nüchterne Kirchen gefragt gewesen.

Ent­deckt wurde außer­dem der Tauf­stein­deckel von anno 1726. Ihm wurden vom Restau­rator seine ursprüng­lichen Farben blau, purpur­rot, grün und gelb wieder ver­passt und da sein Unter­bau aus Sand­stein (wahr­scheinlich aus dem Mittel­alter stammend) noch in der St.-Ulrichs-Kirche steht, packte Hermann Hill­mann kurzer­hand wieder zum Werk­zeug und fertigte selbst einen passenden Unter­bau an. Sehens­wert ist auch der riesen­große Kandelaber (Kerzen­leuchter), der wieder heraus­geputzt und mit 24 LED-Kerzen ausge­stattet, im Kirchen­zimmer strahlt. Der Leuchter hing ehe­mals über dem Tauf­stein und wurde bereits 1907, nach­dem in Pfuhl die Elektri­zität Ein­zug gehalten hatte, auf die Kirchen­bühne ver­bannt.

Dem Besucher sticht daneben auch die farben­froh, aktuell restau­rierte, Altar­hälfte von anno 1727/28 ins Auge – die zweite Hälfte ruht nach wie vor auf dem Dach­boden der St.-Ulrichs-Kirche. Indes ergänzt das ehe­malige Altar­bild (Repro­duktion) „Jesus im Garten Gethsemane“ aus dem 19. Jahr­hundert die aktuelle Sammlung im Museum. Gefunden wurden außer­dem mittel­alterliche hand­geschmiedete Nägel, die einst für den Zusammen­halt des Kirchen­gebälks verant­wortlich waren. Auch fehlen ebenso wenig diverse Devotio­nalien (christliche Gegen­stände), die teil­weise aus unserem Museums-Magazin stammen. Der Besucher kann so auch antike Abend­mahls­garnituren und Kruzifixe nebst alten Bibeln bewundern. Er erfährt zudem alles über die Verseh­garnitur (auch Verseh­besteck genannt), die es bis in die Mitte des 20. Jahr­hunderts in vielen katho­lischen Haus­halten gab. Ebenso wenig fehlen der Klingel­beutel aus ver­gangenem Jahr­hundert oder der Betschemel bzw. Kinder­altäre (einer sogar mit Spiel­uhr). Auch über den „Sterbe-Ablass“, den ein Sterbender in die Hand bekam, sowie über die kunst­voll bestickten Paramente (Altar­decken mit kirch­lichen Farben) gibt es Informa­tionen.

Viele Monate, Tage und Stunden investierte das Museums­freunde-Team, damit das lang geplante „Kirchen­zimmer“ endlich so der staunenden Öffent­lich­keit präsentiert werden konnte.

Text: Inge Pflüger/Reinhard Raats



Ausstellungen

Datum Ausstellung Ort
am Sonntag 17. 03. 2024

Ostermarkt

im Museumsstadel
ab Sonntag 14. 01. 2024

Bilderausstellung „750 Jahre Pfuhl“

im Museumsstadel
ab Sonntag 17. 09. 2023

Ausstellung „Vom Wundarzt zum Penicillin“

im alten Rathaus
ab Sonntag 18. 12. 2022

Neues Kirchenzimmer

im alten Rathaus
Die „alte Wäschkuche“ Keller Museum

Öffnungs­zeiten

Das Heimat­museum ist jeden Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Die Museums­freunde führen Sie nach Vereinbarung durch das Museum. Bitte setzen Sie sich dafür mit Frau Stumpp in Verbindung.

Wenn Sie mehr über das Pfuhler Heimat­museum erfahren wollen, so liegt ein umfang­reicher Museums­führer zum Preis von 3,50 Euro im Museums-Büro für Sie auf.

Trägerin des Pfuhler Heimat­museums ist die Stadt Neu‑Ulm.

Der 1987 gegründete Verein Museums­freunde Pfuhl e. V. konzipiert und betreut die Ausstellungen.

Heimat­museum Neu-Ulm/Pfuhl
im ehemaligen Rathaus
Hauptstraße 73
89233 Neu-Ulm/Pfuhl
Telefon: 07 31 / 9 40 89 26
E-Mail: Heimatmuseum.Pfuhl@ atgmail.com

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